Was mache ich hier eigentlich??

Das ist in der Tat eine gute Frage. Ursprünglich, vor einigen Wochen, hatte ich das Bedürfnis, mal einen Schritt über meinen Tellerrand hinaus machen zu wollen ...

... aus den unterschiedlichsten Gründen (später in dem Blog „Warum?“ eventuell nachlesbar). In einer längeren Orientierungs-, Sortierungs- und Klärungsphase durften viele Ängste und Muster angeschaut und gelöscht werden. Der eigentliche Schritt bis nach Neuseeland war dann sogar recht leicht, zumindest ab dem Moment, wo mich meine Kinder zum Boarding „abgegeben“ haben.


„Oh, cool! Was machst du da?“ waren die häufigsten Reaktionen meiner Mitmenschen auf meinen Entschluss, für 5 Wochen mal eben die „Seite der Welt“ zu wechseln. Ich hatte keine wirkliche Vorstellung davon. Ich hätte schon gern einen Plan gehabt, aber der war in der Kürze der Zeit nicht aufzutreiben, trotz der sich häufenden Anzahl an Reiseführern und Ratgebern. Die einzige verlässliche Größe in dem nicht vorhandenen Plan war mein Bruder, der mich zumindest in Auckland in Empfang nehmen und die ersten Tage bei Freunden unterbringen wollte. Er selbst war erst im Sommer nach Kiwi-Land ausgewandert und ist noch dabei, sich einzuleben und zu finden.

Die Vorstellung von meinem Vorhaben endete immer auf dem Flughafen in Berlin-Tegel. Alles andere war grenzenloses Vertrauen, dass alles so kommen wird, wie es gut für mich ist.

Inzwischen bin ich eine komplette Woche hier. Wurde von Markus freudig in Auckland in Empfang und bei seinen Freunden Mary und Dave in Hamilton herzlich aufgenommen. Seit Samstag bin ich nun schon in der Region Coromandel, einer Halbinsel östlich von Auckland http://www.thecoromandel.com/

Was mache ich hier? Helfen. Auch aus den verschiedensten Gründen. Aber vor allem, besser kann man Land und Leute nicht kennenlernen. Nur dumm gelaufen, wenn die Gastgeberin Schweizerin ist und ich mitten in einem Beziehungskonflikt mit ihrem neuseeländischen Partner auftauche, der sich bereits am Ende der ersten Nacht zu einem Beziehungsdrama entwickelt? Nein! Scheinbar soll alles so sein. Schneller konnte ich gar nicht in die Kiwi-Mentalität eingeweiht werden. Und ich weiß, dass sich meine Freundin hier selbst einen Kiwi-Mann suchen soll. Ich werde ihr definitiv keinen mitbringen. Sorry, my dear!

Ich habe in den letzten Jahren vor allem eins gelernt, dass wir jede Situation, jedes Ereignis annehmen dürfen, egal, wie hart oder schwer es ist. Erst aus dieser Annahme heraus kann ich das Beste in oder für diese Situation machen. Alles andere ist kontraproduktiv und verzögert den Prozess. Das bedeutet natürlich, sich seinen Ängsten, seiner Wut oder Ähnlichem zu stellen und diese in Mitgefühl und Liebe zu verwandeln. Egal ob hier im kleinen oder in Paris im großen Maßstab. Wir haben nur eine Chance – nämlich uns auf das Gute auszurichten, so schwer es uns auch fallen mag. Nur so ziehen wir mehr davon an – Gesetz der Resonanz - ob wir es glauben oder nicht - einfache Quantenphysik.

Was mache ich hier nun konkret?
Ich füttere Schweine und Hühner, ernte Grapefruits und Orangen, mache Cottages sauber, die an Gäste vermietet werden, helfe überall, wo Hilfe nötig ist und habe natürlich zwei offene Ohren für die Besitzerin, die jetzt allein mit einem knapp dreijährigen Kind ein anderthalb Hektar großes Areal mit 2 Ferienhäuschen, einer Obstplantage sowie den Tieren bewirtschaftet. Mein derzeitiges Paradies!

Ich danke allen, die mich bestärkt, unterstützt und ermutigt haben, diese Reise anzutreten. Es gibt so viel zu sehen, zu erfahren und zu lernen außerhalb unseres Tellerrandes. Ich habe lange, fast zu lange für diesen Schritt ganz allein gebraucht und genieße dafür jetzt jeden einzelnen Moment. https://www.youtube.com/watch?v=doM75pOyiwM