ICH - 48!?

ICH - 48!?


Überraschenderweise bin ich am Sonntag wieder ein Jahr älter geworden. Anstatt der geliebten 7 steht da jetzt eine 8 hinter der 4. Also 48. Diese Zahl steht entsprechend der Zahlendeutung nach Dan Millman (Die Lebenszahl als Lebensweg) für „aus der alten Struktur heraus entsteht eine neue Qualität“. Na endlich! Mehr als 2 Jahre habe ich darauf hingearbeitet.

Nach meiner konsequenten und vielleicht (wage)mutigen Entscheidung vor genau zwei Jahren, die Schule zu verlassen, war ich in ein tiefes Loch gestürzt mit Panikattacken und schweren depressiven Phasen. Was folgte, war harte Arbeit in vielen Bereichen oder besser gesagt auf vielen Ebenen meines Seins. Stück für Stück habe ich aus dem Keller ans Licht befördert, angeschaut, verändert, losgelassen. Symptomatisch für das Auf und Ab in dieser Zeit und gleichzeitig auch Höhepunkt war die tolle Zeit in Neuseeland mit dem anschließenden Absturz bei der "Landung" daheim. Ich durfte mich neu zusammensetzen und bin heute unglaublich froh, diese Zeit lebend überstanden zu haben. Bezüglich meiner Familie und meiner kürzlich verstorbenen Freundin fällt es mir schwer, das zuzugeben - aber alles andere entspräche nicht der Wahrheit. Alle, die selbst an Depressionen leiden oder litten, wissen wovon ich spreche. Ich bin dankbar dafür, das erfahren zu haben. Es ist für meine Arbeit von unschätzbarem Wert.

"Wenn du eine Hand suchst, die dich aus dem Sumpf zieht,...

schau mal ans Ende deines Armes" wurde mein Motto, nachdem mein seinerzeit bester Freund mir mehrfach die Hilfe verweigerte. Auch dafür bin ich dankbar, weil alles, was wir brauchen, wir ins UNS finden können. Es war sogar das Beste, was mir passieren konnte. Erst wenn der Schmerz unerträglich ist, bist du bereit, dich radikal zu verändern.

Aber das Leben ist nicht Schwarz-Weiß sondern bunt. So habe ich auch unheimlich von der Hilfe und Unterstützung meiner besten Freundin, meines Mannes, meiner Kinder, Brüder und vieler anderer Menschen profitiert. Und nicht zuletzt vom Wissen und Können, negative Gefühle, Prägungen und Blockaden, allen voran Ängste, Traurigkeit und Wut, bei mir selbst aufzulösen bzw. zu verwandeln.

48 also. "Mama, das hört sich schon ziemlich alt an!" meinte lachend meine Große letztens. Es ist nur eine Zahl, die Auskunft gibt, wie viele Jahre man schon angesammelt hat. Auch da muss ich an Ela und 2 weitere, im jüngeren Alter verstorbene Freundinnen denken. "Zähle deine Jahre und denk stets daran, sie sind wie ein Schatz, den dir keiner nehmen kann", heißt es in einem bekannten Geburtstagslied. Klar wäre ich auch gern noch mal jung -  andererseits - habe ich mich nie jünger und besser gefühlt als jetzt.

Ich bin bei mir angekommen. Fühle mich wohl mit mir. Kann mir in die Augen gucken. Die Arbeit am Thema "Selbstliebe" trägt erste Früchte, auch wenn die Ernte noch aussteht. Für mich sind Selbstannahme und Selbstliebe die Basis für ein gesundes und glückliches Leben. Viel zu lange war ich nicht im Reinen mit mir. Hab mich verbogen und versucht, die Erwartungen der Anderen zu erfüllen, um Aufmerksamkeit und Liebe zu bekommen, auf die ich als Kind schmerzlich verzichten musste. Auch wenn das lange her ist, so prägte und beeinflusste das mein ganzes Leben. Ich bin froh, endlich aufgeräumt zu haben bzw. darf es auch weiterhin tun. Da gibt es noch einiges ans Licht zu holen bzw. noch einige Menschen, mit denen ich meinen Frieden machen darf. Es war ein weiter und steiniger Weg bis hier her. Aber er hat sich für mich vollkommen gelohnt. Und er geht weiter. Er ist klar, weil ich klar bin. Und er ist einfach, weil ich nur eins tun brauche - auf die Stimme meines Herzens zu hören, ihr zu vertrauen.

Ich danke heute allen Menschen, die mich in irgendeiner Weise inspiriert haben und auch immer noch inspirieren, an mir zu arbeiten. Besonders denen, die mich kritisiert, belogen, verleumdet, die mir nicht geglaubt oder vertraut oder mich ausgelacht haben oder die hinter meinem Rücken über mich „hergezogen“ sind. Ihr wart meine größten Lehrer.

Und natürlich danke ich all jenen, die zu mir gestanden, mir vertraut und an mich geglaubt haben, mich gestützt, gestärkt, angefeuert, verstanden und mich mit Liebe und Wertschätzung bedacht haben. Ich hab euch lieb!

Mehr als alles auf der Welt liebe ich meine 3 wundervollen Kinder. Für sie waren die letzten Jahre besonders anspruchsvoll. Oft haben sie ihre Mama nicht verstanden. Aber mehr und mehr öffnen sie sich für die Zusammenhänge des Lebens, hinterfragen eingefahrene gesellschaftliche Denkstrukturen und erkennen zunehmend, dass jeder für sich allein für das Gelingen seines Lebens verantwortlich ist. Jeder darf erst für sich selbst gut sorgen, damit er dann auch für andere da sein kann. Das gilt für jede Beziehung - egal ob in der Partnerschaft, in der Familie, im Team oder in der Firma. Sie verstehen zunehmend den Sinn meiner Arbeit. Ich kann ihnen nur ein gutes Beispiel geben und immer für sie da sein. Am besten gesund und stark, fröhlich und glücklich.